E-Book-Reader haben einige technische Eigenschaften, die sich von Gerät zur Gerät unterscheiden können. Gerade für Anfänger ist oftmals schwer erkennbar, welche Merkmale wichtig sind und was sich überhaupt hinter einzelnen Begriffen verbirgt. Daher soll dieser Artikel einen kleinen Überblick darüber bieten, welche Eigenschaften E-Book-Reader haben und worauf man beim Kauf achten sollte oder kann.
Dabei verzichte ich auf Merkmale, die Geschmackssache sind und für einen solchen Artikel keinerlei Mehrwert bieten. Ein Beispiel wäre hier die Farbe. Jeder E-Book-Reader hat eine Farbe und welche man bevorzugt, ist reine Geschmackssache. Sie wirkt sich weder positiv noch negativ auf die Leistung des Geräts aus. Auch auf den Preis werde ich hier nicht eingehen, denn der ist ja bei jedem Produkt ein Faktor, der davon abhängt, wie viel Geld man ausgeben kann und/oder will. Außerdem werde ich hier nicht verschiedene Geräte miteinander vergleichen. Es geht nur um eine Auflistung der wichtigen technischen Daten, die beim Kauf interessant sein können.
Dieser Punkt unterscheidet sich nicht vom Kauf anderer elektronischer Geräte mit Akku. Allerdings ist er bei E-Book-Readern im Laufe der Jahre etwas unwichtiger geworden, da alle modernen Geräte heutzutage eine lange Akku-Laufzeit aufweisen.
Bei den Angaben der Hersteller muss man hier etwas aufpassen. Sie sind zwar nicht gelogen bzw. erfunden, beziehen sich aber auf gewisse Kriterien. Zunächst einmal wird hier in der Regel die maximale Nutzungsdauer angegeben. Außerdem bezieht sich diese Zahl zur besseren Vergleichbarkeit etwa auf 30 Minuten Nutzungsdauer pro Tag und eine bestimmte Helligkeitsstufe. In der Realität kommt es aber natürlich auf die eigene Nutzung an. Wer deutlich mehr liest, muss die maximale Akkulaufzeit dementsprechend skalieren.
Die Akkulaufzeit ist vor allem wichtig für Menschen, die unterwegs viel lesen und vor allem auch im Urlaub. Da die maximale Laufzeit heute meist mehrere Wochen beträgt, ist ein kompletter Urlaub ohne Aufladen nicht unrealistisch. Wer nur Abends zuhause auf der Couch oder im Bett etwas liest, wird in der Regel weniger Wert auf die Akkulaufzeit legen.
Bildschirmgröße
Die Bildschirmgröße wird in der Regel als Länge der Diagonale und in Zoll angegeben, also genau wie bei anderen Bildschirmen wie Fernsehern oder Laptops. Bei den meisten heutigen E-Book-Readern liegt die Größe bei 6 bis 8 Zoll (etwa 15 bis 20 cm).
Es ist Geschmackssache, was man bevorzugt. Die Bildschirmgröße korreliert heute nicht mehr allzu stark mit dem Gewicht, wie das früher bei Elektrogeräten der Fall war. Auch unter den großen E-Book-Readern gibt es leichtere Varianten. Etwas wichtiger als die Größe des Bildschirms ist in der Regel die Auflösung.
Pixeldichte / Auflösung
Die Pixeldichte oder Punktdichte wird i.d.R. in der Einheit ppi angegeben. Dies steht für „pixels per inch“. Inch ist das englische Wort für Zoll. Diese Einheiten sind für das europäische Auge etwas verwirrend, da sie vor allem in den USA verwendet werden. 1 Zoll (inch) entspricht 2,54 cm. Die Pixeldichte wird oftmals auch einfach als Auflösung bezeichnet. 200 ppi würde also bedeuten: 200 Pixel (Punkte) pro Zoll (2,54 cm).
Dies sind aber nur technische Details und für den Endverbraucher oft eher uninteressant. Wichtig ist: Je höher die Auflösung (der ppi-Wert) desto schärfer ist der Text erkennbar. Wobei es bei modernen E-Book-Readern keine extremen Ausreißer mehr nach unten gibt, wie man das von sehr alten Videospielen oder Webseiten kennt (daher kommt der Ausdruck „verpixelt“, wenn etwas sehr unscharf dargestellt ist).
Die besten E-Book-Reader erreichen heutzutage eine Pixeldichte von 300 ppi, die schwächeren liegen eher bei um die 200 ppi, wobei ältere aber noch erhältliche Modelle auch gerne mal bei 150 ppi liegen.
Sonstige Eigenschaften des Bildschirms
Moderne E-Book-Reader verwenden in der Regel die sogenannte E-Ink-Technologie. Hierbei wird versucht, die Optik des Displays so weit wie möglich an normales gedrucktes Papier anzupassen. Das Lesen gleicht dann mehr dem Lesen eines gedruckten Buches. Da diese Technik aber mittlerweile in fast allen Readern verwendet wird, spielt es als Entscheidungskriterium keine große Rolle mehr.
Wichtig ist natürlich auch die Helligkeit, d.h. ob und in wie vielen Stufen die Helligkeit sich einstellen lässt. Wobei die Frage nach dem Ob heute nicht mehr wirklich gestellt wird, da man diese bei neueren Geräten immer einstellen kann. Von der Helligkeit des Displays hängt natürlich auch die Akkulaufzeit ab. Es gibt auch moderne Geräte, bei denen die Helligkeit je nach Helligkeit der Umgebung automatisch eingestellt werden kann.
Auf die Möglichkeit des Blaulichtfilters gehe ich weiter unten noch näher ein.
Gewicht
Es gibt zwar heute nicht mehr diese sehr schweren Geräte, früher gerne auch „Backsteine“ genannt, aber Unterschiede gibt es auch hier noch. Die leichtesten Reader liegen bei etwas über 150 Gramm, die schwersten bei bis zu 280 Gramm. Die meisten bewegen sich im Bereich um die 200 Gramm.
Es ist sinnvoll, vor dem Kauf verschiedene normale Bücher zu nehmen und diese auf der Küchenwaage abzuwiegen. Auf diese Weise kann festgestellt werden, welches Gewicht komfortabel ist und welches vielleicht zu schwer.
Unterstützte Formate
Auf verschiedene Formate bin ich bereits in verschiedenen Artikeln eingegangen. Im Grunde geht es hier um die Frage, ob man ein offenes oder ein geschlossenes System bevorzugt. Das häufigste offene System (ePub-Format) lässt sich auf E-Book-Readern verschiedenster Hersteller verwenden. Das AZW-Format (genutzt von Amazon Kindle) hingegen lässt sich erst einmal nur auf Kindle-Readern nutzen. Man sollte sich also vor dem Kauf Gedanken darüber machen, ob man sich (für etwas mehr Auswahl an E-Books) einschränken oder ob man sich alle Optionen offen lassen will.
Formate kann man gegebenenfalls aber auch ineinander umwandeln, siehe hierzu den Artikel zur E-Book-Software Calibre. Das ist nicht illegal. Sobald ich ein Produkt gekauft habe, darf ich damit im Eigenverbrauch machen, was ich will. Ich darf es nur nicht weiterverbreiten.
Speicherplatz
Obwohl heute alle moderneren Geräte über einiges an Speicherplatz verfügen, gibt es trotzdem noch größere Unterschiede. Für modernere Reader liegt die Untergrenze meist bei 8 Gigabyte, während die besseren (in Bezug auf diesen Punkt) einen Speicherplatz von 32 Gigabyte aufweisen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, ob sich der Speicherplatz erweitern lässt. Besteht diese Option, ist auch ein vergleichsweise geringerer Speicherplatz kein großes Problem. Sollte man E-Books in so großer Menge kaufen, dass der bisherige Speicherplatz nicht mehr ausreicht, kann man hier im Nachhinein einfach nachbessern.
Wasserschutz
Dieser Punkt ist eigentlich selbsterklärend und von anderen elektronischen Geräten bekannt. Manche Hersteller von E-Book-Readern bieten für ihre Geräte einen Wasserschutz an, so dass diese gegen Kontakt mit Wasser geschützt sind und weiterhin funktionieren.
Hier kommt es vor allem darauf an, wo man gerne liest. Wer in der Badewanne oder am Strand liest, sollte dies ohne Wasserschutz nicht riskieren. Auch bei einfachen Flüssigkeitsspritzern ist man hier abgesichert. Allgemein sollte man es natürlich nicht herausfordern und den Reader zum Tauchtraining mitnehmen.
Blaulichtfilter
Ein Blaulichtfilter macht genau das, was man hinter dem Namen vermutet: er verringert den Anteil an blauem Licht beim Lesen. Für manche mag dieser Punkt neu sein, ein Blaulichtfilter hat aber einige nützliche Eigenschaften.
Zum einen kann es beim Einschlafen helfen. Blaues Licht unterdrückt die Produktion von Melatonin. Melatonin wird im Volksmund auch gerne als Schlafhormon bezeichnet. Wer Abends viel blauem Licht durch Bildschirme ausgesetzt ist, könnte anschließend Probleme mit dem Schlaf haben. Da viele Menschen gerne Abends im Bett lesen, ist ein Blaulichtfilter eine sinnvolle Eigenschaft.
Außerdem berichten einige Menschen, dass eine Reduktion von blauem Licht auch besser für die Augen ist. Sie werden dadurch vor allem bei Menschen, die fast den ganzen Tag vor einem Bildschirm sitzen, weniger beansprucht und gereizt.
Hörbuchfunktion
Mit manchen E-Book-Readern kann man nicht nur Bücher lesen, sondern auch hören. Hier liegt i.d.R. eine Verbindung mit dem Hörbuch-Anbieter Audible vor, der zum Amazon-Konzern gehört. Es kann aber auch vorkommen, dass heruntergeladene Hörbücher per Kabel auf den Reader übertragen werden müssen.
Wer nur liest, wird diese Funktion uninteressant finden. Interessant ist sie für Menschen, die beides nutzen und/oder gerne mal zwischen Buch und Hörbuch hin- und herspringen. Nutzt man den Reader nicht nur für E-Books, sondern auch für Hörbücher, wird natürlich auch der oben beschriebene Speicherplatz wieder wichtiger.