EPUB (oder auch ePub) steht für electronic publication, was man mit elektronische Publikation übersetzen kann. Es handelt sich hierbei um ein Dateiformat, das bei E-Books zum Zuge kommt. E-Books im ePub-Format haben die Dateiendung .epub (genau wie beispielsweise Textdateien die Endung .txt und PDF-Dateien die Dateiendung .pdf haben).
Im Folgenden will ich daher kurz ausführen, was dieses Format ausmacht und welche Vorteile es hat.
Was ist EPUB?
ePub basiert auf einigen anderen Standards, u.a. (X)HTML, CSS oder XML. Programmierer und Webdesigner kennen diese Abkürzungen, da sie bei der Erstellung von Webseiten zum Einsatz kommen. Die Darstellung eines E-Books in diesem Format ähnelt auch der Darstellung einer Webseite.
Wer sich eine moderne Webseite auf verschiedenen Geräten anschaut, stellt fest, dass sich die Darstellung je nach Bildschirmgröße ändert. Das ist heute besonders wichtig, da viele Menschen ihr Smartphone (oder Tablet) benutzen. Man nennt das Responsive Webdesign. Responsive kann mit reaktionsfähig oder in diesem Falle mit flexibel übersetzt werden. Wer sich beispielsweise diese Webseite hier einmal auf dem PC oder Laptop und einmal auf dem Mobiltelefon anschaut, wird feststellen, dass die Darstellung unterschiedlich ist. Die recht breite Leiste mit den Links oben wäre auf einem kleinen Bildschirm nicht darstellbar. Daher wird auf dem Smartphone automatisch eine andere Darstellung gewählt.
In diesem E-Book-Format ist es ganz ähnlich. Das Design passt sich flexibel an den Bildschirm an, auf dem das E-Book gelesen wird. Wer keinen E-Book-Reader besitzt, kann Dateien im ePub-Format unter anderem mit der Software Calibre lesen.
Die Anpassung der Bildschirmgröße bei ePub kann man anhand dieser Software und dem integrierten E-Book-Reader gut darstellen, wie die beiden folgenden Bilder zeigen.
Vorteile von EPUB
Einen großen Vorteil haben wir im obigen Absatz bereits gesehen: Die Anpassung der Darstellung bei unterschiedlichen Geräten bzw. Bildschirmgrößen. Das ist z.B. beim PDF-Format anders. PDF-Dateien werden immer gleich angezeigt. Man kann natürlich die Größe anpassen, indem man näher heran oder weiter weg zoomt. Das ändert aber nichts an der Datei und eine flexible Anpassung findet nicht statt. Der Inhalt auf einer Seite ist immer gleich, während bei ePub nur so viel Text auf einer Seite steht, wie je nach Bildschirmgröße dort auch sinnvoll stehen kann.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich hierbei um ein offenes Format handelt. Das bedeutet, dass man die E-Books in diesem Format fast überall problemlos lesen kann. Probleme gibt es nur mit einem Kindle von Amazon als Lesegerät (siehe Vor- und Nachteile von Kindle).
Unter Umständen kann das ePub-Format mittels spezieller Software (wie der oben erwähnten Calibre-Software) in das von Kindle akzeptierte MOBI-Format umgewandelt werden. Anschließend kann man die E-Books auch auf dem Kindle lesen. Das ist vollkommen legal. Nachdem ich ein E-Book erworben habe, kann ich damit für den Eigengebrauch machen, was ich will. Dazu zählt auch die Umwandlung in ein anderes Format. Illegal wäre es nur, wenn ich das E-Book weiterverbreiten würde.
Ansonsten gibt es aber keine Probleme. Die Tolino-Allianz nutzt ePub. Hat man also einen Tolino als Lesegerät, ist der Kauf und das Lesen von E-Books vollkommen unproblematisch. Es kommt nicht darauf an, bei welchem Buchhändler der Allianz man kauft, das Format ist immer dasselbe. Zudem gibt es kostenlose Apps, um auch auf PC, Smartphone oder Tablet lesen zu können.
Fazit
Wir haben es hier mit einem sehr wichtigen Format zu tun, welches das Lesen auf Bildschirmen doch sehr vereinfacht. Die Entwickler haben schnell auf die Anforderungen durch unterschiedliche Bildschirmgrößen reagiert und sich einiges aus dem modernen Webdesign abgeschaut.
Neben der Flexibilität bezüglich der Anzeige ist die weite Verbreitung optimal. Zur Not kann .epub recht schnell in ein anderes Format umgewandelt werden. Eine weitere sehr sinnvolle Weiterentwicklung zum Lesen auf Bildschirmen ist übrigens die eInk-Technologie.